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LALA BERLIN - 07.07.2010

LALA BERLIN
LALA BERLIN

KURT COBAIN IN KENIA – ODER: DIE RELATIVITÄT DER BEWEGUNG LALA BERLIN – S/S 2011 Leyla Piedayesh konzentriert sich in ihrer Lala Berlin Frühling/Sommer-Kollektion 2011 primär auf das Thema "Dynamik der Oberfläche". Kontrast und Bewegung bilden dabei den Kern der Gesamtkollektion – die sich aus Konfektion, Strick und "Atelier Lala Berlin" by Leyla Piedayesh zusammensetzt. Die Inspiration dazu fand sie in dieser fiktiven Inszenierung: Ein Bus, fünf Groupies und Kurt Cobain auf Tour in Kenia, reichlich Rock'n'Roll und ein außergewöhnlicher Reiseplan. Erstmalig erscheinen gefittete Teile wie Body-Con-Dresses und Stretch-Hosen, die den Körper formen, gepaart mit einem Strick-Jaquard bei dem der Körper die Form gibt. Voluminöse Mäntel und weich fallende, teils bedruckte Seiden-Kaftane mit Kimonoärmeln erzeugen hierbei ein Wechselspiel der Silhouetten innerhalb der Outfits. Mit detailreichen Ausschnitt-Lösungen und grafischen Teilungsnähten werden markante Akzente gesetzt, die den milden Uptown-Girl-Look unterstreichen. Darüber hinaus ergänzen Brokat-Ausführungen die Lala-typischen Baumwoll- und Seidenstoffe wie Crêpe de Chine, Crêpe Georgette oder Chiffon. Weitgehend veredelt durch den Einsatz von Metallund Carbongewebe, wirkt die Oberflächenstruktur der Materialien schimmernd und plastisch, die den Kontrast zu den matten Ausführungen verstärkt. Die Innovationsbereitschaft bei Stoffveredelung und -auswahl verschafft dem für Lala Berlin charakteristischen Material-Mix, ein deutlich ausgefalleneres Spektrum. Futuristischen Materialien entgegenwirkend ließ sich Leyla Pidayesh vom afrikanischen Kontinent anregen, dieser dokumentiert thematisch das zweite Standbein der Kollektion. Sie kombiniert diverse, glänzende Leo- und Afrika-Prints mit Streifenmustern, welche durch aufwendige Wickelung, Lagen und Drapierungen einen stroboskopischen Effekt erzeugen. Dadurch wird insgesamt bei der Gestaltung der Oberfläche unberechenbare Dynamik und Lebhaftigkeit erzeugt. Angelehnt an das Moiré-Prinzip werden die Looks mit dem Einsatz von feinen Strick-Qualitäten und skulpturalen Raffungen künstlerisch vervollständigt. Der Detailreichtum setzt sich im Strickbereich fort, der in dieser Saison durch Seide erweitert wird. Hochwertiger Seiden-Tüll wurde in Streifen gerissen und anschließend gestrickt, die die Rock'n'Roll Attitude auf anarchische Weise unterstreicht. Weitere Highlights setzen Leo-Ajour und Strick-Jacquard verknüpft mit weiteren, sorgfältig ausgewählte Materialien, die in unterschiedlicher Struktur, Transparenz und Dichte zum Einsatz kommen. Derweil runden unkonventionelle Kragenvariationen, Layering-, Ringelund Two-Piece-Optik den Gesamt-Look spielerisch ab. Auch bei Tüchern und Schals wird das Thema Afrika konsequent weiter geführt. Psychedelisch angehauchte Prints aus der afrikanischen Kunst, dazu Floral-, Tiger- und Leopard-Muster sowie Panther-Motive verzieren die eleganten Stoffe aus Seide, Kaschmir und Baumwolle. Die Farbigkeit bleibt der Gesamtthematik treu – Mix-Muster in gedeckten Tönen erzeugen Kontrast und Bewegung. Der afrikanische Kontinent trifft Korallenriffe entlang der Küste. Sand, Nude und Elfenbein streichelt irisierendes Neonkorall, Neonorange und Orangerot. Rot harmoniert mit Gold und edles Schwarz schmiegt sich an reines Weiß. In Kooperation mit der Schuhmanufaktur Unützer – ein Traditionshaus das für seine hochwertige Handwerkskunst aus Venedig bekannt ist – entstanden vier minimalistisch-architektonischen Schuhmodelle. Bei der Fertigung der Sandalen, Loafer und Budapester kommen gegensätzliche Materialien wie glänzender Stahl und Kunststoff, dazu diverse Ledersorten mit glatter und/oder matter Struktur gekonnt zum Einsatz.

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